Azubi-Mangel überwinden: Erfolgsstrategien für Unternehmen

In der heutigen Arbeitswelt bleibt der Mangel an Auszubildenden eine Herausforderung für viele Unternehmen. Die Gewinnung und Bindung qualifizierter Azubis sind entscheidend für ihren langfristigen Erfolg. Dabei spielen bestimmte Strategien und Ansätze eine herausragende Rolle. Wir zeigen Einblicke, welche Kernthemen ausgezeichnete Arbeitgeber fokussieren. 

Eine respektvolle Unternehmenskultur etablieren
Gemäß des Great Place to Work®-Modells zeichnet sich ein hervorragender Arbeitsplatz dadurch aus, dass man den Menschen vertraut, für die man arbeitet (Vertrauen), stolz auf das ist, was man tut (Stolz) und Freude an der Zusammenarbeit mit anderen hat (Teamgeist). Um Vertrauen zu schaffen, sind die Aspekte Glaubwürdigkeit, Respekt und Fairness entscheidend. Zu all diesen Themen befragt Great Place to Work® auch die Auszubildenden der Unternehmen, die an der Benchmarkstudie „Deutschlands Beste Arbeitgeber“ teilnehmen. Die Ergebnisse der Mitarbeitendenbefragungen der letzten fünf Jahre zeigen, dass Auszubildende der Top 100 Arbeitgeber in Deutschland zufriedener sind und die Unternehmenskultur positiver einschätzen als die Auszubildenden von Unternehmen, die nicht ausgezeichnet wurden.

Der ausgeprägte Teamspirit und die Freundlichkeit innerhalb der Belegschaft gehören zu den Aspekten, die Auszubildende bei den ausgezeichneten Arbeitgebern so begeistern. Insbesondere eine stark ausgeprägte Willkommenskultur, die einen reibungslosen Einstieg und einen guten Wechsel zwischen den Abteilungen während der Ausbildung ermöglicht, spielt für sie eine entscheidende Rolle. Der Eindruck, dass alle an einem Strang ziehen, hebt die ausgezeichneten Unternehmen von anderen ab. Dieser besondere Teamgeist ist eine Qualität, die bei der Werbung neuer Auszubildenden von innen nach außen kommuniziert werden sollte.

Von den Besten lernen 
Um die Vertrauenskultur aus Sicht der Auszubildenden zu stärken, engagieren sich herausragende Arbeitgebende besonders in den Bereichen Einstellung & Integration, Verantwortungsübergabe, Teamgeist, Wertschätzung sowie Gesundheitsförderung. Dabei geht es diesen Unternehmen nicht nur darum, offene Ausbildungsplätze zu besetzen, sondern sie haben auch gezielte Maßnahmen entwickelt, um die Auszubildenden langfristig als wertgeschätzten Teil des Unternehmens zu etablieren. 

Aktive Unterstützung bei Auswahl und Integration 
Großes Potenzial bieten Initiativen, die die aktuellen Auszubildenden aktiv in den Dialog mit potenziellen Nachwuchskräften einbinden, zum Beispiel durch „Azubis werben Azubis“. In dieser Rolle können die Auszubildenden als authentische Botschafter*innen für freie Ausbildungsplätze in ihrem Unternehmen fungieren und Schülerinnen und Schülern einen unmittelbaren Einblick in das Ausbildungsprogramm und den Betrieb geben. Damit tragen sie nicht nur zur Gewinnung neuer Auszubildenden bei, sondern erfahren gleichzeitig selbst mehr Wertschätzung und Integration im Unternehmen – vorausgesetzt, sie werden dafür gut vorbereitet und begleitet.
Darüber hinaus können Auszubildende auch in anderen Formen in den Auswahlprozess neuer Nachwuchskräfte eingebunden werden. So kommen sie nicht nur in Online-Portalen mit Videobotschaften zu Wort, sondern werden auch in persönliche Vorstellungsgespräche miteinbezogen. Dort haben sie die Möglichkeit, einen ersten Eindruck von den Bewerbenden zu gewinnen und deren Fragen direkt auf Augenhöhe zu klären.

Auch bei der Einführung und Integration neuer Auszubildenden können erfahrenere Azubis eine wichtige Rolle spielen. So können sie beispielsweise einen eigenständigen Tag in der Onboardingwoche gestalten und durchführen. Dabei schlüpfen sie in die Trainer*innenrolle und können ihre Kompetenzen unter Beweis stellen sowie ihr Bild vom Unternehmen vermitteln. Dies trägt dazu bei, die Auszubildenden als wichtigen Teil des Unternehmens wahrzunehmen und wertzuschätzen.
Darüber hinaus können Auszubildende auch in anderen Formen in den Auswahlprozess neuer Nachwuchskräfte eingebunden werden. So kommen sie nicht nur in Online-Portalen mit Videobotschaften zu Wort, sondern werden auch in persönliche Vorstellungsgespräche miteinbezogen. Dort haben sie die Möglichkeit, einen ersten Eindruck von den Bewerbenden zu gewinnen und deren Fragen direkt auf Augenhöhe zu klären. 
Auch bei der Einführung und Integration neuer Auszubildenden können erfahrenere Azubis eine wichtige Rolle spielen. So können sie beispielsweise einen eigenständigen Tag in der Onboardingwoche gestalten und durchführen. Dabei schlüpfen sie in die Trainer*innenrolle und können ihre Kompetenzen unter Beweis stellen sowie ihr Bild vom Unternehmen vermitteln. Dies trägt dazu bei, die Auszubildenden als wichtigen Teil des Unternehmens wahrzunehmen und wertzuschätzen. 

Teamgeist und Gemeinschaft
Zur Förderung des Teamgeists unter Auszubildenden gibt es vielfältige Möglichkeiten, teilweise auch mit spezifischem Unternehmenscharakter. So können beispielsweise Azubi-Ausflüge veranstaltet werden, die die Auszubildenden eigenverantwortlich planen und organisieren. Eine andere Maßnahme, die in ausgezeichneten Unternehmen umgesetzt wird, ist die Erstellung einer eigenen Mitarbeitendenzeitung durch die Auszubildenden selbst. Auch regelmäßig stattfindende Azubi-Lunches mit der Ausbildungsleitung und Führungskräften aus der Personalabteilung können den Teamspirit stärken.

Ergänzend dazu ist es wichtig, die Integration der Auszubildenden innerhalb der Organisation zu fördern. Dies kann durch Onboarding-Veranstaltungen, gemeinsame Feiern und Feste sowie Teambuilding-Maßnahmen unterstützt werden, um den Zusammenhalt im Unternehmen insgesamt zu stärken.

Gesundheitsförderung als Teil der Unternehmenskultur
Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Azubis sollten einen zentralen Platz in der Unternehmenskultur einnehmen. Unternehmen können gezielte Programme und Maßnahmen zur Förderung der Gesundheit ihrer Auszubildenden entwickeln, um deren Wohlbefinden zu unterstützen und ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Eine Methode könnte eine wöchentlich versandte „Fit-Mail“ sein. In diesen Emails erarbeiten die Auszubildenden eigenständig Tipps und Ideen rund um Themen wie Ernährung, Bewegung und Entspannung. Da diese Mails an alle Mitarbeitenden gehen, fördert dies nicht nur die Integration der Auszubildenden, sondern leistet einen Beitrag zur unternehmensweiten Gesundheitsförderung.

Entscheidend ist, dass der offene und vertrauensvolle Dialog mit den Auszubildenden einen wichtigen Stellenwert einnimmt. Nur so können passende und hilfreiche Maßnahmen eingeführt und kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Wertschätzung und Anerkennung fördern
Auszubildende können auf verschiedenste Arten Wertschätzung erfahren. Das können beispielsweise institutionalisierte und regelmäßige Aktionen wie die Auszeichnung „Azubi des Jahres“ oder gezielte Motivationsprogramme für Auszubildende vor Prüfungssituationen sein. Auch speziell für Auszubildende ausgewählte Sozialleistungsangebote sind denkbar.

Darüber hinaus tragen alle Mitarbeitenden im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Verantwortung, dass sich Auszubildende als wertgeschätzter Teil des Unternehmens fühlen. Führungskräfte können die Auszubildenden beispielsweise durch Einbindung in relevante Entscheidungen, die ihr Arbeitsumfeld betreffen, sowie durch persönliches Interesse an ihnen als Person, wertschätzen.

Die Anerkennung und Wertschätzung der Leistungen von Azubis sind entscheidend für ihre Motivation und Bindung an das Unternehmen. Regelmäßige Feedbackgespräche, Anerkennungsprogramme und die Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds tragen dazu bei, das Engagement und die Zufriedenheit der Azubis zu steigern. Ein starkes Teamgefühl und eine offene Kommunikation zwischen den Auszubildenden und dem Unternehmen fördern das Vertrauen und die Zusammenarbeit. 
Um Auszubildende mit Potenzial zu finden und langfristig zu halten, müssen Unternehmen in den persönlichen Kontakt mit ihnen investieren. Nur so können sie herausfinden, welche Erwartungen und Wünsche die jungen Menschen haben und wie sie diese zum Berufseinstieg bestmöglich unterstützen können. Dabei kann eine Wertschätzungskultur, die sich sowohl in materiellen als auch immateriellen Aspekten ausdrückt, einen wichtigen Beitrag leisten. Ein ausgeprägter Teamgeist und eine starke Vertrauenskultur, die im Unternehmen gelebt und nach außen getragen werden, bilden die Grundlage für den Erfolg im Ausbildungsmarkt.

Durch die Umsetzung dieser Strategien können Unternehmen den Azubi-Mangel erfolgreich bewältigen und eine positive Unternehmenskultur schaffen. Also, gehen Sie mit Ihren Auszubildenden in den Austausch auf Augenhöhe.

Irene Pfaff
Spezialistin für Data & Reports bei Great Place to Work®.

Das internationale Institut zertifiziert Organisationen auf Grundlage anonymer Mitarbeitenden Befragungen und der Analyse der Personalmaßnahmen.
Great Place to Work® unterstützt weltweit Unternehmen bei der Entwicklung einer attraktiven Unternehmenskultur. 

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